Aktionsprogramm Feuerbrand

Präventivmaßnahmen: 2000, Bestellung von Herrn Josef Oberlojer jun. zum Feuerbrandbeauftragten der Stadt Lienz. In den Jahren 2001 bis 2006 wurden aus dem Aktionsprogramm „Feuerbrand-Prävention“ 193 Tonnen an Wirtspflanzen vorzeitig gerodet und entsorgt.

Akuter Befall und Rodung: Mit 29. Mai 2007 musste aufgrund umfangreichen Feuerbrandbefalls im Stadtgebiet das Aktionsprogramm Feuerbrandbefall aktiviert und Notmaßnahmen (216 Beratungen und 167 Befallsfälle) gesetzt werden.

Nachsorge und Beobachtung: Seit 2008 2010, GIS-unterstütztes Managementsystem für die Feuerbrandbekämpfung und Nachsorge

Was ist Feuerbrand?

Der Feuerbrand ist eine der gefährlichsten Pflanzenerkrankungen. Es handelt sich dabei um eine hochinfektiöse Bakterienerkrankung. Für menschliche Gesundheit besteht dabei keinerlei Gefahr.

Welche Pflanzen werden befallen?

  1. All jene Pflanzen, die vom Feuerbrand befallen werden können, nennt man Wirtspflanzen. V
  2. Von den Nutzbaumarten zählen Apfel, Birne, Vogelbeere und Quitte
  3. Von den Zier- und Wildpflanzen werden Cotonesaster, Felsenbirne, Feuerdorn, Mehlbeere, Rot- und Weissdorn, Stranvaesien, Wollmispel, Zierquitte, Zierapfelformen und Aronien befallen

Wie entsteht eine Feuerbrandinfektion und deren Verbreitung?

  1. Die Infektion der Pflanze erfolgt in erster Linie in der Blütezeit. Von der Blüte wandern die Bakterien über Zweige, Äste und Stamm zu den Wurzeln.
  2. Die Bakterien werden durch blütenbesuchende Insekten, wie Bienen, Hummeln, Wespen sowie durch Wind und Regen von Blüte zu Blüte von einem Baum oder Strauch zum anderen übertragen. Auch Ameisen und Vögel spielen bei der Verbreitung eine Rolle. Die wichtigsten Eintrittspforten für den Erreger sind offene Blüten und Wunden (zum Beispiel nach Baumschnitt).
  3. Die Verbreitung findet auch vom Menschen statt (Gartenarbeit, Schuhwerk, Gartenwerkzeug, Baumsäge und Baumschere, ...).
  4. Bäume und Sträucher sterben nach kürzester Zeit ab. Bakterien überwintern in erkrankten Pflanzenteilen, womit eine Neuinfektion im nächsten Frühjahr gewiss ist. Die rasche Verbreitung der Bakterien macht diese Pflanzenkrankheit so gefährlich.

Befallsverdacht - Was ist zu tun?

  1. Der Befall von Pflanzen durch Feuerbrand bzw. der Verdacht eines solchen Befalls ist nach dem Tiroler Pflanzenschutzgesetz anzeigepflichtig.
  2. Der Befall ist an den Feuerbrandbeauftragten in der Gemeinde zu melden. In der Stadtgemeinde Lienz ist dies Herr Josef OBERLOJER vom Forst- und Gartenamt (Feuerbrand Hotline: 0664/100 59 55).
  3. Um eine Verbreitung möglichst hintanzuhalten, ist im Verdachtsfall keinesfalls Pflanzenmaterial zu entnehmen, sondern unverzüglich der Feuerbrandbeauftragte zu verständigen, welcher vor Ort die verdächtige Pflanze begutachtet und einen eventuellen Befall feststellt. 

Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Nutzbaumarten:

  1. Rodung der feuerbrandgefährdeten Zier- und Wildpflanzen.
  2. Durchführung regelmäßiger und sorgfältiger Kontrollen durch den Gartenbesitzer.
    Information: Der Verkauf von oben genannten Zier- und Wildgehölzen ist in Tirol bereits per Verordnung der Tiroler Landesregierung verboten worden.

Bekämpfungsmöglichkeiten des Feuerbrandes:

  1. Gegen das Feuerbrandbakterium gibt es derzeit keine chemischen Bekämpfungsmittel. Aus diesem Grund ist es wichtig, befallene Pflanzen sofort zu erkennen und das Befallsmaterial rasch zu verbrennen.
  2. Der Feuerbrandbeauftragte veranlasst die notwendigen Bekämpfungsschritte. Damit keine Verbreitung des Bakteriums erfolgt, dürfen Rodungen und eventuelle Rückschnitte nur durch geschulte Personen durchgeführt werden, diese müssen wiederum genaue Hygienevorschriften einhalten (Desinfektion der Überkleider, der Schnittwerkzeuge, der Schuhe und der Hände).

Feuerbrand Hotline für Lienzer Haushalte:

Tel.: 0664 / 1005955